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Rückenschmerzen, was tun?

Du bist schmerzgeplagt, hast einen Hexenschuss oder Blockade?

Du bist dir unsicher, ob du dich schonen oder bewegen sollst?

Was kann man bei Rückenschmerzen tun? Verspannungen und Blockaden, strapazierte Muskeln und Bänder sind die Ursachen für ISG-Blockade, Ischias und Lumbalgie. Wer schon Mal einen Hexenschuss hatte, weiß, wie Schmerzhaft und beängstigend es ist. Man bricht regelrecht zusammen.

Ein Hexenschuss ist meist nach 1-6 Wochen weg und ist “harmlos” im Sinne von “es muss nichts operiert werden” und “keine bleibenden Schäden”. Wer will aber diese Schmerzen noch mal erleben? Wer sieht das “Zusammenbrechen” nicht als Zeichen dafür, dass der Rücken in Not ist und etwas geändert werden muss?
Forscher gehen davon aus, dass 80 % aller Rückenschmerzen auf muskuläre/ fasziale Ursachen zurückzuführen sind. Das lässt hoffen, denn Muskeln und Faszien können trainiert werden.

Stress schlägt auf den Rücken

Diesen Satz haben wir oft gehört, aber es lohnt sich, noch mal hin zu hören. Wann  hast du das letzte Mal aktiv und bewusst entspannt? Weißt du, wie du Entspannung herbeiführen kannst? Kennst du den Unterschied zwischen Ablenkung und Entspannung? Du kannst hier einen ersten Eindruck von Entspannungsverfahren gewinnen. Wusstest du, dass die Rückenfaszien sich durch Stressbotenstoffe eigenständig zusammenziehen? Mache mal eine Faust und schaue, wie sich die Haut unter der Spannung weiß färbt. Die Durchblutung wird erschwert.  Jede Sorge, Ärger und Frust löst im Körper Stress aus. Stress hat viele negative Auswirkungen auf Durchblutung und Versorgung des Körpers. Für den Körper gibt es keine Stress-Abstufungen, es gibt nicht “ein bisschen gestresst”. Entweder ist dein parasympathisches ODER dein sympathisches Nervensystem aktiv. Jeder Ärger, jede Sorge bedeuten für den Körper “Stell die Versorgung ein, mache bereit für Kämpfen, Flüchten oder Tot-Stellen”. Bewegung und aktive Entspannung sind eine unabdingbare Kombi, um diesen Knoten zu lösen.

Hexenschuss (Lumbalgie), ISG-Blockade und Ischialgie: Auch, wenn es höllisch weh tut…

…bleibe nicht länger als 2 Tage im Bett. Schonung und Inaktivität sind Teil der Ursache!
Bettruhe ist keine geeignete Behandlung für den Rücken. Wenn du nur liegst, können sich die Muskeln nicht entspannen – zudem schwächst du Muskeln und Bänder durch die fehlende Bewegung. Bleibe in Bewegung, lerne eine Entspannungstechnik!

Was kannst du außer Bewegung und Entspannung noch  tun?

  • Wärmeanwendungen fördern die Durchblutung (bitte nie Wärme bei Entzündungen einsetzen).

  • Kälte betäubt den Schmerz. Nutze die Kältepackung aber nicht länger als 15 Minuten. Eine Eispackung maximal 3 Minuten auflegen. Anschließend mindestens eine Stunde ruhen, da die Muskelzellen durch die Kälte erstarren und erstmal wieder warm werden müssen (sonst Verletzungsgefahr).

  • Teufelskrallenwurzel hilft bei mir  als Kur gegen muskuläre Blockaden (den Sud trinke ich über den Tag verteilt)

  • Stufenlage oder Seitenlage einnehmen, das lindert und schafft Erleichterung. (Stufenlage: Du liegst auf dem Boden, die Unterbeine sind im rechten Winkel auf einem Stuhl abgelegt. Die Nerven der Brust-und Lendenwirbelsäule werden dabei entlastet. Seitenlage: Du liegst in der Seitenlage, die Unterschenkel und Hüften sind jeweils  90° gebeugt und die Kniegelenke mit so vielen Kissen unterlagert, dass die Knie in einer möglichst waagerechten Position liegen)

  • Tennisball-Massage gegen die Wand oder im Sitzen gegen die Stuhllehne: Ein Tennisball wird zwischen dir und der Wand  “festgeklemmt” und du kannst dich nun selbst massieren (Bitte keine Knochen massieren! ). Bei Ischialgie kannst du im Sitzen oder Liegen mit dem Ball die Po-Muskulatur (Piriformis) massieren.

Achtung: Wenn deine Beine Taub sind, könnte es „die Bandscheibe“ sein. Dann ist unverzüglich ärtzlichen Rat einzuholen!

Wie kommt es überhaupt zu einer Blockade?

Muskelkater passiert nicht nur nach sportlicher Aktivität: Wenn du z. B. viele Stunden vor dem PC verbracht hast, führt die Daueranspannung im Schulter-Nackenbereich dazu, dass diese Muskeln übersäuern, weil sie unter der Spannung nicht vernünftig mit Blut und Sauerstoff versorgt werden können. Durchblutung bedeutet Sauerstoff und nur Sauerstoff kann den  Abtransport von Laktat (Säure) durchführen. Erschwerte Durchblutung heißt  also Muskuläre Atemnot und Übersäuerung. Deine Rezeptoren (Wächter) machen sofort eine Gefahrenmeldung ans Gehirn. Das Gehirn übersetzt die Gefahrenmeldung für uns als Schmerz, sauer macht AUA.

Verspannung hat die Tendenz, sich stark und schnell in benachbarte Gebiete auszudehnen

Das übersäuerte Gewebe und seine Blutgefäße werden nicht mehr ausreichend versorgt. Die Blutgefäße werden abgebaut, denn der Körper ist sehr ökonomisch ausgerichtet: Was nicht benutzt wird, wird abgebaut. Stattdessen sprießen nun “neue, auf GEFAHR spezialisierte Nervenzellen in Muskelgewebe und Faszie ein” (Froböse, S. 19). Abgesehen davon, dass dies Schmerzen auslöst, können verkürzte, steife Muskeln nicht mehr der Wirbelsäule Stabilität geben: die Gelenke werden nicht mehr wie auf einer gut geschmierten Schiene geführt.  Wenn du nun eine schnelle Bewegung machen musst, können sich die Wirbelkörper verschieben, die Gelenkflächen drücken nun schmerzhaft gegeneinander und Bewegung wird fast unmöglich. Die Nerven sind dauergereizt.

Unsere Bandscheiben können nur genährt werden, indem wir uns bewegen

Sie sind wie Schwämme, die sich erst vollsaugen können, wenn sie ausgepresst wurden. Das nennt man Difussion. Durch vielseitige bewegung der Wirbelsäule wird Druck auf die Bandscheiben ausgeübt, die sich anschließend vollsaugen können. Inaktivität lässt sie regelrecht austrocknen und in der Folge schrumpfen. Die Wirbelsäule verliert an Länge. Das ist nicht nur schlecht für die Bandscheiben, sondern die Bänder erschlaffen als Folge daraus. Die Bänder sind die Sicherheitsgurte der Wirbelsäule. Ohne Sicherheitsgurte drohen Blockaden, Verspannungen und letztlich auch Bandscheibenvorfall.  “Bereits nach 4 Wochen Inaktivität sinkt die Belastbarkeit der Bänder um 80%” (Froböse, S. 19).

Schmerzen machen Angst: Wege aus der Schonungsfalle

Du erinnerst dich vielleicht daran, dass die Blockade bei einer bestimmten Bewegung ausgelöst wurde, und vermeidest nun gewisse Haltungen. Folgende Info macht Mut und hilft dir aus der “Schonungs-Falle”:

Falsche Bewegungen gibt es nicht. Für den Oberkörper und im Speziellen die Wirbelsäule gibt es keine falschen Bewegungen. Alle Bewegungsmöglichkeiten, die der Körper mitbringt, sind erlaubt und richtig. Nur durch möglichst vielfältige Bewegungen erhält die Wirbelsäule ihre doppelte S-Form – der Garant dafür, dass Ihr Rücken allen Belastungen trotzen kann. (Dr. Ingo Froböse, Das neue Rücken-Akut-Traning, 2010 Gräfe und Unzer Verlag, S. 49)

Bleibe also, trotz allem, in Bewegung

Hier ist meine Massage-Reihe

Mobilisieren Teil 1 Grundlagen & Bauch
Mobilisieren Teil 2 Brust & Rumpf
Mobilisieren Teil 3 Feinarbeit Schultern
Mobilisieren Teil 4 Nacken, Hals und BWS
Mobilisieren Teil 5 Brust und Oberarm
Mobilisieren Teil 6 Ellenbogen und Handgelenk
Mobilisieren Teil 7 Lende und Hüfte
Mobilisieren Teil 8 Oberschenkel & Hamstrings
Mobilisieren Teil 9 Knie, Waden & Sprunggelenk
Mobilisieren Teil 10 Die fantastischen Füße